Bürgermeisterinnen, Ärztinnen, Archivarinnen

bürgermeisterin anna filmszene

Szenenfoto aus »Bürgermeister Anna«, © DEFAStiftung / Erich Kilian

(Pressetext)

Mittwoch, 18. November 2020, 17 Uhr

Nach dem Kriegsende übernahmen Frauen in der deutschen Gesellschaft in einer Weise Verantwortung in der Öffentlichkeit, wie kaum jemals zuvor. Da viele (Ehe-)Männer entweder gefallen oder in Kriegsgefangenschaft waren, mussten sich Frauen, häufig auf sich allein gestellt, im Alltag der ersten Nachkriegsjahre behaupten. Ihr Gestaltungswille findet Ausdruck in ausgeübten Berufen und übernommenen gesellschaftlichen Funktionen, auch in Frankfurt (Oder): In dieser Zeit ist Irmgard Paetsch (1898–1988) Bürgermeisterin von Frankfurt (Oder), Ursula Sellschopp (1915– 1998) und Hedwig Hahn (1891–1980) sind als Ärztinnen tätig, Helene Hannemann (1908–1990) engagiert sich im politischen und kulturellen Bereich und Elfriede Schirrmacher (1894–1978) ist als Stadtarchivarin tätig. Ihre Biographien entwerfen ein spannendes Panorama der deutschen Gesellschaft nach der »Stunde Null«.

Podiumsdiskussion mit

  • Ursula Basel, Tochter von Irmgard Paetsch, der ersten Bürgermeisterin von Frankfurt (Oder) nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Sahra Damus, Mitglied des Brandenburgischen Landtags (Bündnis 90/Die Grünen), ehemalige Projektkoordinatorin »FrauenOrte in Frankfurt (Oder) und Słubice«
  • Moderation: Dr. Magdalena AbrahamDiefenbach, Institut für angewandte Geschichte − Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e. V.

anschließend:

Filmvorführung

»Bürgermeister Anna«
Regie: Hans Müller, DDR 1949/1950, 87 Min.

Der Film erzählt am Beispiel einer jungen Frau, die Bürgermeisterin eines Dorfes wird, wie Rollenbilder ab 1945 ins Wanken geraten und neu verhandelt werden müssen. Erst als der Konflikt um überkommene Traditionen eskaliert, setzt im Dorf langsam ein Umdenken ein.

Einführung:

Dr. habil. Ralf Forster und Jeanette Toussaint, Filmmuseum Potsdam

Die Reihe

Das Museum Viadrina, das Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und das Deutsche Kulturforum östliches Europa laden Sie zur Veranstaltungsreihe Bahnhof Europas. Frankfurt (Oder) 1945 herzlich ein. Mit fünf Veranstaltungen in Frankfurt (Oder) und Potsdam, in die teilweise Zeitzeugen eingebunden sind, möchten wir mit Ihnen 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Potsdamer Konferenz ein Stück wechselvoller brandenburgischer, aber auch europäischer Geschichte entdecken. weitere Informationen

Veranstaltung auf der Seite des Deutschen Kulturforums Östliches Europa

krieg und frieden flyer

Flyerbild zur Veranstaltungsreihe. © Bundesarchiv